Bericht von Otto und Tieneke Abt

13. April 2007

Im Haus der indonesischen Leiterin des Projektes "Frauen aus Cinere", welches von den nunmehr 26 Pateneltern der DIG Südwestfalen finanziell getragen wird, haben sich alle Slumkinder und ein Teil ihrer Eltern versammelt.

Eine steife Begrüßung wird von vorne herein durch das Donnerwetter der Regenzeit verhindert, welches sich mit prasselnden Wassermassen über uns entlädt. Umso herzlicher ist der Kontakt mit den Kindern und Eltern. Unter gemeinsamem Plaudern verzehren wir einige Kleinigkeiten, ehe sich die Kinder mit Hilfe der Betreuerinnen verschiedenen Spielen zuwenden. In dieser Großfamilie herrscht eine fröhliche Atmosphäre.

Schnell bemerken wir, dass in den Räumen mehr als die 26 von unseren Pateneltern betreuten Kinder sind. Die übrigen Kinder stehen auf einer Warteliste und bereiten sich schon auf den Schulbesuch vor. Ehe man nämlich in Indonesien in eine Grundschule aufgenommen wird, muss man bereits lesen und schreiben können. Das Schulgeld übernimmt zwar der Staat, aber die zusätzlichen Gelder für Schuluniform (Zwang), Lehrmittel, Schreibutensilien, Prüfungsgebühren für jede einzelne Prüfung, ja selbst Geld für die Sitzbank ist von den Eltern zu bezahlen. So warten die Kinder dieser armen Eltern hoffnungsvoll auf unsere Hilfe.

Nachdem wir Post von deutschen Pateneltern an die Kinder verteilt und auch die Kinder ihre Briefe und Fotos an sie übergeben haben, ist die Zeit des Abschieds gekommen.


Wir möchten noch einige der Slumbehausungen aufsuchen. Eine abenteuerliche Fahrt über aufgeweichte Lehmwege beginnt. Trotz des Geländewagens quälen wir uns durch tiefe Löcher, immer wieder schlingernd und schaukelnd mühsam vorwärts. Dann heißt es aussteigen. Über schlüpfrige Pfade taumeln wir mit dicken Lehmklumpen unter unseren Schuhen auf das erste Haus zu. Herzlich der Empfang. Etwas verlegen gestattet man uns, einige Fotos zu machen. Jetzt geht´s zur nächsten Behausung.

Doch bald ist unser Besuch zu Ende. Wir müssen uns von den etwas enttäuschten Kindern verabschieden, deren Eltern wir nicht mehr treffen können. Für uns ist der Weg zu den entfernter liegenden Unterkünften zu beschwerlich, doch die Kinder legen ihn zweimal in der Woche zurück, um nach einer längeren Fahrt mit dem Bus und abermaligem Fußmarsch das Haus für die Hausaufgabenhilfe zu erreichen. Fürwahr bewundernswert.


Oktober 2009

Unser Slumkinderprojekt gedeiht. Aus Jakarta/Cinere gibt es Erfreuliches zu berichten. 47 notleidende indonesische Kinder haben bis jetzt deutsche Pateneltern gefunden, welche für den Unterhalt der Kinder aufkommen. Auch in diesem Jahr sind alle von uns betreuten Schüler und Schülerinnen ohne Ausnahme versetzt worden. Eine außergewöhnliche Leistung der 4 indonesischen Hausfrauen aus Jakarta.

Allerdings wächst die Zahl der Bedürftigen stetig, und wir suchen für diese immer noch neue Pateneltern. An jedem Dienstag, Freitag und Samstag werden etwa 100 Schüler verteilt vormittags und nachmittags unterrichtet. Um bei dieser großen Anzahl eine kindgerechte Förderung zu gewährleisten, versehen noch zusätzlich 4 Lehrer stundenweise Nachhilfeunterricht bzw. Hausaufgabenhilfe.

Der Unterrichtsraum in einem Privathaushalt reicht schon längst nicht mehr aus. In dieser Notsituation ist eine kirchliche Organisation eingesprungen und stellt zeitweilig den benötigten Klassenraum kostenlos zur Verfügung. Damit ist uns zunächst einmal geholfen, und wir sind dafür dankbar. Wir schauen aber weiterhin nach einer anderen räumlichen Möglichkeit aus und suchen noch Sponsoren, die uns finanziell helfen mögen, einen eigenen Unterrichtsraum zu beschaffen.


zurück zur Übersicht Patenschaft

spenden

Über den Verband Spendenportal e.V. können Sie Ihre Spende an die Deutsch-Indonesische Gesellschaft Südwestfalen online tätigen.